Auf meinem Dakar-Rallye-Bike habe ich die Dresden-Breslau erfolgreich beendet. Der erste Platz in der Damenwertung von fünf gestarteten Girls und Platz 27 oder 28 in der Gesamtwertung (die Listen waren noch durcheinander… Vor- und Nachnamen gemixt).

– Auszug aus der Teamwertung:

27 012 Meier 34:49:07

Meine Highlights der Woche waren ein 17. Platz auf der Dritten Etappe und die erfolgreich durchschwommene Marathonetappe. Die ergiebigen Regenfälle hatten die über 450 Kilometer in eine extrem feuchte Angelegenheit verwandelt. Auch die hereinbrechende Nacht machte die Sache mit der Navigation im Wald nicht einfacher. Die Beleuchtung meines Roadbooks funktionierte nicht und somit musste immer einer der Jungs hinter mir die Bilder beleuchten, damit ich sie sicher nach Hause bringen konnte. Ausgefallene Tripmaster und Roadbooks zählten zu den häufigsten Pannen neben Tauchgängen in den zahlreichen Gewässern. Auch die Idee, im Dunkeln eine Kirche mit einem Kompasskurs zu suchen gefiel mir gut 😉 Ich habe es ganz „new-school-mässig“ mit meinem GPS gemacht, einen Wegpunkt projeziert und die Kirche auch auf Anhieb gefunden.

Ich hatte ein gut funktionierendes Service Team, dass sich jeden Tag um meine Yamaha gekümmert hat. Harry Oosting hatte ja auch schon einen guten Draht zu dem Bike, mit dem er die Dakar gefahren war. Neben den üblichen Sachen, die während so einer Breslau Rallye kaputt gehen: jeden Tag ein Satz Bremsbeläge weggeschliffen und Luftfilter und Vergaser entwässern, war nicht so viel zu tun. Das Kabel vom Tripmaster war defekt und aufgrund der Vielzahl der kaputt gegangenen Kabel war für mich kein heiles mehr da. Also bin ich die letzten beiden Tage nur noch auf Bild gefahren. Ging auch; am vorletzten Tag bin ich gemeinsam mit Marion gefahren, am letzten Tag war es in der zweiten Runde einfach, sie war mit der ersten Runde identisch und es ist erstaunlich, wie gut man sich doch daran erinnert, wo es langgeht, wenn man in der zweiten Runde ist.

Der schlimmste Schaden der Woche ereilte mich glücklicherweise erst kurz vor dem Ende der letzten Etappe. Auf dem Foto könnt ihr sehen, was von der Bremse abgerissen ist. Es hat schrecklich gequietscht, aber ich bin die letzten 5 Kilometer damit noch ins Ziel gefahren.

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Unser Team war recht erfolgreich, der Dritte Platz in der Gesamtwertung ging an Gjermund Forstad, der auch mit mir im A3Kit.com ist. Dakar Team führt und der zweite Platz der Teamwertung ging an uns als Team niet bange (oder so) No fear, für alle Nichtholländer.

02 03 005 Jrostad 23:58:41 No Fear
18 062 De Roo 32:55:17 No Fear
22 035 Wichertjes 33:52:29 No Fear
27 012 Meier 34:49:07 No Fear
53 040 Schutrups 52:42:24 No Fear 90:46:27

Die tollste Nachricht, die mich am freitag erreichte, war natürlich die Bestätigung meines Startplatztes für die Dakar.
Damit war die Siegetappe doppelt spassig 😉
Mein Ziel, ohne Strafzeit die Rallye zu beenden habe ich fast erreicht, ich habe eine kleine 15Minuten Penalty bekommen, da ich auf der ersten Etappe nach der Wertungsprüfung im Pre-finish auf Marion gewartet habe und dadurch zu spät zum finish kam.
Aber ok, das macht am Ende nicht wirklich einen Unterschied in der Platzierung aus. Einmal bis zur hälfte der Oberschenkel im Moor versinken und wieder befreien hat länger gedauert. Auch das eine Mal, als ich die ganze Karre trockenlegen musste, hat länger gedauert. Auch wenn ein sehr hilfsbereiter Holländer die Sache stark beschleunigt hat. Danke, Rob, ohne dich würde ich da wohl heute noch stehen.