Etappe 7 – 09.01.2011

Arica – Antofagasta

Gestern Abend wurde beim Briefing bekannt gegeben, dass die für heute angekündigte 2. Wertungsstrecke gecancelt wird. Naja, tiefe Trauer kam nicht auf, schon gar nicht in der lazy-Laune des Restdays. Seltsamerweise hatten einige Fahrer außerdem ziemliche Magenprobleme, kurzum Durchfall. Auch ich blieb nicht verschont und musste mich 3 Mal nachts aus dem Schlaf quaelen, um die fiesen Rumorereien loszuwerden. Da half nur Medizinmann im Medizinzelt. Eins, zwei Tablettchen und schon ging es besser, wenn auch nicht ganz weg. Leider hat etwas mit der Startzeit nicht hingehauen, ich bin etwas zu spaet angetreten, irgendwas ist ja immer… Also, ab ging es dann ohne Fruehstueck, war vielleicht auch gut für den geschundenen Magen, zur heutigen Etappe. Nach anfünglichen, vertrauten Duenen gab es zur zur Abwechslung heute mal wieder ein paar schwer zu knackende Rocks, steile Abhünge im Trial und zum Schluss einen herrlichen Blick auf den Ozean. Haette das IRI-Track noch funktioniert, waere ich begeistert gewesen, aber auch heute versagte es den Dienst. Dann, abends eben wieder tauschen… Zum Landschaft bewundern blieb bei der anstrengenden Etappe ohnehin leider keine Zeit. Auch nach der Spezialstrecke hatte ich wenig Freiraum zum Herumtroedeln. Erst habe ich versucht einem Fahrer zu helfen, der mit echt fiesen inneren Verletzungen dalag. Außer gut zureden und beistehen konnte ich aber nichts fuer ihn tun. Er wurde dann mit dem Hubi abgeholt. Kurz darauf habe ich einem anderen Fahrer geholfen, der sich fest gefahren hatte und allein nicht heraus kam. Der Charmeur hatte mir einen Tag vorher zufaellig gesagt, dass er sich von mir schon einiges beim Fahren abgeschaut hat. Heute konnte ich ihm noch zeigen, wie man das Bike zum Laufen bringt… Die letzte Strecke bin ich mit Annie Seel ins Finish gefahren, auch sie mit Problemen im Magen und zusützlich an der Kupplung. Alles nicht genug ist selbst unser Sherco-Service-Truck gestrandet, ein Reifen hat sich mal eben verabschiedet. Ist nach den rund 5.000 bisher zurueck gelegten Kilometern auch nicht verwunderlich. Die Jungs konnten aber mal wieder perfekte Teamarbeit vorweisen und sind knapp vor mir ins Ziel gekommen. Muss sowieso mal ein dickes Lob loswerden, denn sie sind alle echt der Kracher. Bekommen mein Bike immer hin und verlieren nie die gute Laune. Spannend war übrigens noch die die „kleine“ Endurostrecke von ca 40 km, die alle Fahrer nutzten, um sich richtig nach vorn zu bringen. War schon geil, muss man aber lieben. Da wird besonders im vorderen Teilnehmerfeld getackelt, was das Zeug haelt und man muss doppelt aufpassen, zumal mit einem Rally-Bike. Ich habs geschafft und bin auf Platz 83 vorgerueckt, was mich unter den heutigen Bedingungen doppelt zum breiten Grinsen bringt. 🙂